Es ist mal wieder Zeit für einen neuen Rucksack! Und da es bei mir ja bekanntlich im Namen steckt, musste mal ein anderer her. Diesmal hab ich den OnlyOne von AG Sportbags für euch getestet. Ein schneidiger Franzose mit cleveren Features. Aber hier mehr dazu!

„Only You!“ hört ihr vielleicht auch Elvis gerade im Hintergrund singen. Ich jedenfalls hatte diese Assoziation, als ich das Angebot bekam, den Rucksack OnlyOne von AG Sportbags zu testen. Only steht in diesem Fall für einen Rucksack, der alle Gelüste in Richtung Kurzreise befriedigen soll. So ist auch die Haptik dieses Rucksacks angelegt.

Auftreten

Der OnlyOne kommt daher wie die Neue Sachlichkeit. Er ist schwarz, mit neongrünen Reißverschlüssen und Innenraumstoffen. Er wirkt etwas wuchtig. Wenn er gefüllt ist, erweckt er den Eindruck eines recht massigen Gepäckstücks. Dennoch hat er eine schlichte Eleganz, die ihn besonders für Geschäftsreisen eigentlich noch sehr gut vorzeigbar macht. Aber auch für Privattrips ist er durchaus schick genug.

Verarbeitung des OnlyOne

Ich finde die Qualität sehr ansprechend. Die Schwachstelle bei allen Rucksäcken sind die Reißverschlüsse, Tragegurte und Schlaufen. Diese sehen nicht nur wertig aus, sondern sind auch sehr stabil. Ich habe an allen mehrfach stark gezogen und es ist nichts passiert. Die Nähte sind auch sehr ordentlich verarbeitet. Einzig im Innenraum des Rucksacks hat eine Naht einen Faden gezogen. Das sah recht böse aus aber es hat sich bisher nichts gelöst. Dennoch hat mich das etwas verwundert und soetwas erwarte ich auch nicht.

Tragesystem

Die Tragegurte sind sehr gut verarbeitet. Die Plastik-Gurtstraffer sind massiv und machen einen wertigen Eindruck. Die Trageriemen sind recht lang, lassen sich aber zusammenrollen und mit einem Klettverschluss fixieren. An den Gurten gibt es kleine Fächer für Kleingeld und Fahrscheine. Die lassen sich allerdings nur von oben nach unten öffnen, was bei mit Geld gefüllten Taschen etwas schwierig ist.
Die Polsterung des Rucksacks ist recht weich. Durch sein Gewicht, besonders wenn man ihn gut füllt, drückt er jedoch an. Ich finde das jedoch eher angenehm. Im Sommer kann es aber auch schnell lästig werden. Es gibt jedoch auch ein wenig Luftzirkulation. Wie ich beim Cabin Max bereits erklärt habe, ist mir das lieber, als Metallstangen als Polsterstraffer. Insofern für mich eine gute Lösung.

Gewicht

Das Gewicht ist nicht gerade wenig. Ohne alles sind es 1,8 Kilogramm. Das ist happig und fällt besonders bei Flugreisen arg auf die Waage.

Die Fächer

Das wirklich erfrischende an diesem Rucksack sind die vielen Fächer. An ihnen merkt man, da hat sich jemand Gedanken über Kurzreisen gemacht.

Kameratasche
Mein persönliches Lieblingsfach ist die Kameratasche. Das ist sie auch deshalb, weil AG sie gar nicht als solche deklariert. Dennoch hat sogar die Canon 700D reingepasst, die ich leihweise auf meinem Trip dabei hatte. Auch meine eigene 70D von Canon passt dort noch rein. Allerdings nur mit einem kleinen Objektiv und auch nur gerade so. Der Rucksack ist kein Fotorucksack. Wer so etwas möchte, sollte gleich weitersuchen. Wer aber eine Kamera mit auf Reisen hat, das kann also auch eine Spiegelreflex sein, der kann mit diesem Rucksack ziemlich glücklich werden. Ich habe immer eine Kamera dabei. Deshalb finde ich ein solches Fach schon fast obligatorisch!
Nett auch: Der Brillenbeutel darin!

Kleidungsfach
Das Kleindungsfach hat ungefähr die Größe eines Schuhkartons, um es mal bildlich zu beschreiben. Rein passen deshalb auch ungefähr ein paar Schuhe, eine Hose, zwei T-Shirts und Unterwäsche für 3-4 Tage. Socken kann man auch in den anderen Fächern verstauen.

Kleine Netzfächer
Ebenfalls im Hauptfach gibt es mehrere Fächer mit Reißverschlüssen. Hier hatte ich mein Duschzeug und ein Objektiv, diverse Ladegeräte und allen möglichen Kleinkram drin. Die Fächer sind auf jeden Fall sehr nützlich. Auch und besonders, wenn man am Flughafen

Frontfach
Ganz vorn angebracht ist auch ein Fach welches sowohl mit einem Reißverschluss vom Innenraum zugänglich ist, als auch von ganz außen. Für Wertsachen nix gut aber für Stifte und Schreibkram, Deo, Mückenschutz oder sonstigen Kram echt super, da schnell ergreifbar.

Flaschenhalter
Ganz praktisch finde ich den Flaschenhalter. Eine 1,25-Liter-Flasche findet darin gut Platz. Das kann man prima für eine Wasserflasche nutzen, die sich unterwegs auf eurem Tagesausflug gut nachfüllen lässt. Allerdings ist er vorn mittig eher schlecht platziert. Besser wäre doch an der Seite auch wenn das oft das Gewicht verlagert. Vorne drückt es den Rucksack vom Rücken weg, was auf die Schultern drückt. Schwere Dinge gehören nah an den Rücken.

Dokumentenfächer
Für mich neben dem Kamerafach das absolute Highlight dieses Rucksacks ist das versteckte Dokumentenfach. Es ist hinten am Rucksack angebracht und lässt sich über einen Reißverschluss schließen. Dieses Fach macht den Backpacker auch zum Business Backpacker. denn darin könnte man ohne Probleme auch Verträge oder andere wichtige Dokumente transportieren. Die Wände des Dokumentenfachs sind nämlich verstärkt. Das Papier was hier reingeht, kommt auch nahezu gleich gut wieder raus. Auch erlaubt es die Einteilung wichtige Dokumente zu separieren. Ich finde das Fach auch sehr praktisch für Flugdokumente und Boarding Cards. Ich hasse es nämlich am Flughafen rumzusitzen und die Dinger die ganze Zeit in der Hand zu halten, weil ich sie nicht knicken will. Hier reicht ein kurzer Griff in den OnlyOne.
Auch am Rückenteil gibt es nochmal zwei kleine Fäche. Dort kann man beispielsweise den Reisepass hineinpacken. Kleine farbige Schlaufen mit Symbolen weisen darauf hin.

Laptopfach
Was das Laptopfach anbelangt, hat man bei OnlyOne alle Eventualitäten eingeplant. Der Rucksack schluckt alle Laptops bis 17 Zoll. Aber mal ganz ehrlich: Wer bitte nimmt einen 17-Zoll-Laptop auf eine Kurzreise? Ich muss zugeben mein Toshiba ist 17 Zoll groß und ich hab ihn auch darin transportiert. Aber das war auch nicht auf einer Kurzreise und ich wollte nur etwas Gepäck im Auto sparen. Auf Kurzreisen würde ich meinen mehr als 2-Kilo schweren Laptop daheim lassen. Abgesehen von mir nutzen die meisten Leute weniger große Laptops. Kleines Gimmick. Für Leute mit kleineren Laptops legt AG noch ein Polster rein, damit das kleinere Notebook besser sitzt. Das ist herausnehmbar.

Flugtauglichkeit

Bisher habe ich den Rucksack noch nicht auf Flugreisen getestet. Jedoch berichten anderen Blogger durchaus, dass der OnlyOne auch wirklich wie angegeben den Fluggepäckmaßen von Ryanair und Co entspricht. Jedoch gilt dies nur mit Einschränkungen, da manche Airlines wie WizzAir und Easyjet ihre Bedingungen verschärft haben. Als ich den OnlyOne beim Abholen von jemand am Flughafen von Vilnius in die Testfächer für Koffer gesteckt habe, hat das mit etwas Drücken gut funktioniert. Insofern müsste er auch in der Kabine mitfliegen können. Beim nächsten Flug untersuche ich das nochmals.

Preis-Leistungsverhältnis

What you pay is what you get. Der Preis dieses smarten Backpacks ist nämlich nicht ohne. Rund 150 Euro müsst ihr für den OnlyOne hinblättern. Ob ich das ausgeben würde, weiß ich nicht. Aber Fakt ist: Wer es bezahlt wird sicher nicht enttäuscht. Dafür bekommt man schließlich auch einiges geboten.

Gefühl

Die kleinen Raffinessen erfreuen immer wieder und verbinden den Rucksackträger mit der Firma. Für das Geld unterstützt man ein kleines französisches Startup. Die Firma AG Sportbags ist eben nicht Deuter oder Samsonite. Deshalb ist zumindest das gute Gewissen da. Ob dies auch bei den Produktionsbedingungen so ist, blieb mir bisher verschlossen. Für 150 Euro wäre aber das Minimum, dass ich darüber etwas erfahre. Deshalb: AG Sportbags – bitte nachliefern!

Das hat mir gefallen

Die kleine Fächer sind einfach toll. Die Kameratasche könnte für mich ganz persönlich zwar etwas größer und die Laptoptasche auch etwas kleiner sein, aber man merkt: hier hat jemand mitgedacht, was Kurzzeitreisende wollen. Hinzu kommt, dass die Verarbeitung gut daher kommt und das Auftreten schlicht aber elegant ist. Das entspricht meinem Stil und wäre für mich auch authentisch.
Niedlich finde ich die Piktogramme, die sogar innen eingearbeitet sind und eine Packliste abbilden. Sehr smart! Auch der Flaschenhalter ist eine schöne Sache auch wenn die Stelle dafür nicht die optimalste ist.

Das hat mir nicht gefallen

Der Preis ist schon heftig. Ob das jemand ausgeben möchte muss man selbst entscheiden.
Vom Praktischen her war besonders der große Innenraum einfach viel zu klein. Da hätte man besser an anderer Stelle gespart. es reicht zwar für nur Klamotten. Bei einem Paar Flip-Flops wäre es schon eng.
OnlyOne finde ich etwas zu hoch gelegt als Latte. Da der Rucksack nur für ganz bestimmte Reisen von maximal 3-4 Tagen Dauer taugt, ist der Name etwas verfehlt. Aber das ist nur meine Meinung als jemand, der Artikeln jeden Tag Überschriften verpasst.

Fazit

Der OnlyOne ist ein wirklich gut überlegter Rucksack. Seine kleinen Raffinessen haben mich ehrlich begeistert und ich frage mich, warum andere noch nicht darauf gekommen sind. Das Aussehen finde ich elegant und die Verarbeitung ist toll. Ich habe jeweils nur Kleinigkeiten auszusetzen und für ein langes Wochenende ist der Rucksack optimal. Wer die 150 Euro erstmal ausgegeben hat, der sollte seine Entscheidung nicht bereuen. Dafür macht der OnlyOne mit seinen kleinen Überraschungen viel zu viel Spaß.

Posted by Peter Althaus

Hi, ich bin Peter und ich schreibe hier auf Rooksack über meine Abenteuer mit dem Rucksack in der Welt. Wenn Du mehr davon willst, folge mir auf Facebook, Twitter oder abonnier uns per E-Mail!

One Comment

  1. Andersreisender November 1, 2013 at 10:38

    Ich musste lachen. Du hast auch so manche Fächer beim Rucksack „zweckentfremdet“. Im kleinen, oberen Fach, hatte ich auch die Kamera drinnen. Und noch anderen technischen Kleinkram. Vielleicht sollte das Symbol dort geändert werden?

    Antworten

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