Mach es wie die Astronauten – So kannst Du Deine Backpacking-Reise organisieren
Bildquelle: NASA
Ich höre irgendwie ziemlich oft, dass das mit dem Reisen ja echt schwer wäre. Irgendwie habe man Angst davor. Und so ganz allein schon gar nicht. Man müsse ja weiter Miete zahlen und von der Arbeit bekäme man auch kaum frei. Ich kann euch aus meiner Situation sagen: Das stimmt nicht. Nichts ist unmöglich. Auch eine Backpacking-Reise organisieren ist eigentlich ein Klacks. Man muss nur wollen. Am Anfang einer jeden Reise stand einmal ein Traum. Das gilt auch für den ersten Flug ins All von Juri Gagarin oder die erste Mondlandung. Es liegt an Dir zu Deinem eigenen Mond aufzubrechen und vielleicht erstmal die eigene Welt zu entdecken! Und auch zu den größten Abenteuern gehört immer auch eine gewisse Vorbereitung. Hier eine Anleitung!
Fang an vom Mond zu träumen aka Motivation für Deine Backpacking-Reise finden
Der innere Schweinehund ist das größte Hindernis, das zwischen Dir und Deiner Backpacking-Reise steht. Es gibt viel zu entdecken dort draußen. Und genau darin steckt die Kraft für Dich. Es gibt einige Dinge, die Du tun kannst um Dich zu motivieren!
- Such einfach im nächsten Buchladen oder bei Amazon nach Büchern über Deine Wunschländer.
- Du solltest natürlich auch viele tolle Reiseblogs durchforsten.
- Wenn Du in einer größeren Stadt wohnst, gibt es vielleicht Partnerschaftsgruppen für dein Traumreiseziel. Die Leute dort können Dir die wichtigsten Infos geben.
- Vielleicht hast Du aber auch so viel Glück und hast ein Restaurant mit der Küche Deines Lieblingslandes in der Nähe. Dann fahr hin und iss Dir die Bereitschaft zu neuen Abenteuern an!
- Mach einen Sprachkurs, um Deine Lust zu wecken!
- Suche Dir Reisepartner, mit denen Du gemeinsam reisen kannst und Dich motivierst.
Reduziere die Ballasttanks aka Von Lasten befreien
Keine Angst, ich fordere Dich nicht auf mit Deinem Partner Schluss zu machen. Man kann auch prima einen Partner haben und trotzdem reisen. Wenn das gemeinsam geht, ist es natürlich noch viel besser! Aber man kann sich trotzdem von vielen materiellen Dingen befreien. Dazu musst Du schauen, welche Dinge Dir wirklich wichtig sind. Ich persönlich arbeite viel im Netz. Daher brauche ich immer einen Laptop. Ich fotografiere auch gern, also ist meine Kamera sehr wichtig für mich. Und ich habe eine große Schwäche: Ich liebe Bücher. Die sind eigentlich das größte Hindernis und machen jeden Umzug zur Qual. Aber wenn man etwas liebt… Wenn ich das nächste Mal länger verreise, kommen Sie zu meiner Familie (Sorry, Mutti! Aber irgendwo müssen sie hin). Alternativ kann man auch Einlagerungen für den Reisezeitraum mieten und vorher bezahlen. Dennoch kann man noch einiges anderes tun, um den Ballast zu minimieren.
- Such Dir eine Wohnung, die für Untervermietungen geeignet ist und/oder mache Sie untermietfähig. Mehr Infos dazu erhältst Du hier.
- Stelle alle Deine Postanschriften auf jemand um, der für Dich die Post entgegen nimmt (Hallo Mutti!).
- Erkundige Dich bei Deiner Krankenkasse, ob sie die notwendigen Impfungen für die Reise übernimmt. Ansonsten kannst Du hier schauen, welche Krankenkassen welche Leistungen übernimmt und kannst wechseln.
- Kündige alles Unnötige wie Handyverträge, DSL-Verträge, unnötige Versicherungen, Fitnessstudio oder Zeitungs-Abos, Kabelfernsehen, GEZ/Beitragsservice, Mietvertrag (falls Du nicht untervermietest).
- Weihe Deinen Arbeitgeber vorsichtig ein oder erkundige Dich unverbindlich. Bei vielen Unternehmen kann man unbezahlten Urlaub machen oder ein Sabbatical einlegen. Umso wichtiger Du für die Firma bist, umso mehr sind sie daran interessiert Dich zu halten. Wenn sie das nicht sind, dann solltest Du aber sowieso über einen Jobwechsel nachdenken!
- Verkaufe allmählich alle schönen aber unnützen Dinge.
Tanke genug Raketentreibstoff aka Mach Dich fit!
- Spare! Lieber daheim etwas weniger Geld ausgeben und auf der Reise dafür mehr.
- Lass Dich impfen! Beraten kann Dich jeder Tropenmediziner oder Allgemeinmediziner mit speziellen Fortbildungen. Auch manche Apotheken bieten Impfberatungen an!
- Beantrage einen Reisepass. Genaueres dazu hier.
- Mach ein wenig Sport. Auf Reisen muss man viel Laufen. Ein wenig körperliche Fitness kann da nicht schaden.
- Wenn Du es immer noch nicht getan hast: Mach einen Sprachkurs! Das kann nie schaden und hilft Dir vielleicht einmal!
Fahr die Rakete zum Cape Canaveral aka Mach es klar!
Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, wo Du Deinen inneren Schweinehund nochmal richtig auf die Probe stellen musst. Bisher war alles nur Geplänkel! Bei folgenden Dingen sind Herzrasen, Hochspannung, Erleichterung und Freude in wechselnden Konstellationen garantiert.
- Buche Dein Flugticket oder Deine Bahnfahrkarte.
- Besorg Dir alle nötigen Visa!
- Kauf Dir einen ordentlichen Reiserucksack.
- Eröffne ein Konto für Deine Reise oder stelle Dein vorhandenes um.
- Kaufe Dir die für Dich beste Ausrüstung.
Wenn Du das nun geschafft hast, Glückwunsch! Lehn Dich zurück auf Deiner Matratze (Dein Sofa und das Bettgestell hast Du hoffentlich schon verlauft) und gönn Dir einen Cocktail, der an Dein Traumland erinnert.
Baue das Schutzschild dran aka Sicher Dich ab!
Damit Du unterwegs auf alle Eventualitäten vorbereitet bist, solltest Du Dich ausreichend absichern. Was dabei Pflicht ist, solltest Du selbst entscheiden. Pflicht sind aber folgende Dinge:
- Schließe eine Auslandskrankenversicherung ab. Manchmal ist man schneller im Krankenhaus als erwartet. Ich kenne jemand der hatte kurz hintereinander Typhus, Malaria und noch eine andere unaussprechliche Krankheit. Das war wirklich ziemlich extrem. Im Normalfall wird es Dir gut gehen. Aber wehe wenn nicht…
- Eine Rücktransportversicherung ist meistens in der Auslandskrankenversicherung drin. Dennoch sollte man sich schlau machen, ob es so ist und ob Du auch zurückgebracht wirst. Das bezieht sich auf tot oder lebendig.
- Die Reisegepäckversicherung kannst Du Dir in 99,9 Prozent aller Fälle sparen.
- Scanne Deine wichtigsten Reisedokumente und lade sie in Deine Dropbox, zu Google Drive oder wo auch immer hin. Hauptsache Du kannst sie später downloaden und ausdrucken.
- Sag dem Finanzamt Bescheid und mache gegebenenfalls Deine Steuererklärung.
Steig ein und setz den Helm auf aka Triff die letzten Vorbereitungen!
Nun ist es fast so weit, nur noch ein paar Tage oder maximal wenige Wochen trennen Dich von der Abreise. es wird Zeit sich mit der neuen Situation vertraut zu machen. Dabei helfen kann Dir.
- Rucksack probepacken und eine Runde damit laufen. So siehst Du, ob Du nicht doch noch auf etwas verzichten willst.
- US-Dollar und Euro-Bargeld besorgen. Vielleicht hast Du auch einen Kumpel, der schon mal dort war und noch Restgeld aus dem ersten Zielland hat.
- Falss Du im Ausland jemand besuchst, kauf doch ein paar Gastgeschenke.
- Mach einen Nachsendeauftrag bei der Post.
- Du organisierst Dir den Transport zum Flughafen oder Bahnhof.
Zünde die Triebwerke aka Ab geht’s!
Der Tag für Deine Abreise ist beinahe gekommen. Nun kannst Du eigentlich nur noch wenige Dinge machen, um Dich vorzubereiten.
- Zunächst gehst Du nochmal die Checkliste durch und überprüfst, ob Du auch wirklich nicht wichtiges vergessen hast.
- Dann lädst Du Deine ganzen Freunde zu Deiner Abschiedsparty ein. Diese findet natürlich schon in einer Kneipe statt, denn Deine Wohnung ist untervermietet oder Du hast keine mehr.
- Mach am Tag vor der Reise am besten etwas total Anstrengendes oder etwas völlig Entspannendes. Beides sollte Dir helfen möglichst gut zu schlafen, damit Du fit in die Reise startet.
Nun ist es soweit und Du bist endlich auf dem Weg. Zur Belohnung darfst Du auf Deiner Checkliste den letzten Haken setzen. Falls doch noch etwas übrig ist, wen interessiert es? Du bist auf Reisen und alles andere sollte jetzt erstmal egal sein. In nur wenigen Stunden hast Du Deinen persönlichen Mond erreicht und kannst wie Neil Armstrong ganz entspannt auf die Erde schauen.
„iss Dir die Bereitschaft zu neuen Abenteuern an“ – au ja!!
Toll geschrieben, da will man wirklich direkt die Koffer (oder den Rucksack packen).
LG Kristine
Hey, toller Artikel und vor allem sehr kreativ! Hat mir gut gefallen und (noch mehr) Lust aufs Reisen gemacht. Ich neige immer dazu, meine Reisen nicht so lang und dafür aber intensiver zu machen. Das schont mein Verhältnis zum Arbeitgeber. Trotzdem träumt man oft vom monatelangen „aussteigen“.
Vielen Dank und weiter so! 🙂