Eine Safari in Afrika gehört zu den teuersten Touren, die man dort machen kann. Während viele Unterkünfte und der Transport in Afrika meist günstig sind, kann eine Safari mitunter mit mehreren hundert Euro zu Buche schlagen. Doch natürlich gibt es auch günstige Safaris in Afrika. Ich habe deshalb einmal die vermutlich billigste Safari in Afrika getestet: Die im Mole National Park in Ghana. Hier kann man ein Safarierlebnis schon für wenige Euro haben.
Die günstigste Safari in Afrika – so geht es
Im Mole Nationalpark gibt es zwei Arten von Safaris die Besucher unternehmen können. Bei eurer Anreise (dazu gleich mehr) müsst ihr zunächst noch den National Park Fee für den Mole National Park zahlen. Der wird an der Haupteingangsstraße nach Mole erhoben und betrug zur Zeit meines Besuchs 30 Cedi für Nicht-Ghanaer, 15 Cedi mit einem ISIC-Ausweis. Die Safaris werden dann entweder im Besucherzentrum oder von eurer Unterkunft aus organisiert. Jedoch lohnt es sich besonders kurz nach Sonnenaufgang (gegen 6 Uhr) oder vor Sonnenuntergang (ab 16 Uhr) aufzubrechen.
- Die günstigste Variante ist die Walking Safari im Mole National Park. Hier bezahlt man nur den bewaffneten Guide. Ich selbst habe diese Safari zwar nicht ausprobiert, wollte dies aber zunächst. Die Guides kosten wenig Geld. Für Nicht-Ghanaer kostet der Guide zur Zeit der Recherche 10 Cedi pro Stunde. Die Walking Safaris im Mole National Park beginnen um 6 und um 16 Uhr. Mehr Infos dazu auf der Seite des Mole National Park.
- Die zweite Variante ist die, die man sich klassisch unter einer Safari vorstellt. Auch im Mole National Park werden Jeep-Safaris mit einem 4WD angeboten. Dabei fährt man mit einem Landrover oder einem Toyota Landcruiser durch den Park. Hierfür muss man das Fahrzeug bezahlen. Zur Zeit der Recherche kostete das Fahrzeug vom Mole Motel aus 80 Cedi pro Stunde. Hinzu kommen noch die Kosten für die Guides, die hier schon 30 Cedi pro Stunde betragen. Mehr Infos zu den aktuellen Preisen auf der Seite des Mole National Park.
Auch die Zaina Lodge bietet Safaris mit den Fahrzeugen der Lodge an. Die Safaris beginnen morgens um 6.30 Uhr. Auch ich habe an einer solchen Safari teilgenommen. Der obige Reisebericht ist dadurch entstanden. Bei Zaina sind die Safaris im Preis des Zimmers miteingeschlossen. Mehr dazu unten.
Wer keine Lust auf eine Safari hat, der hat aber gute Chancen die Tiere auch so zu sehen. Besonders in der Trockzeit (Januar bis März) kommen die Tiere häufig an die Wasserlöcher, die direkt vor dem Mole Motel oder der Zaina Lodge liegen.
Welche Tiere im Mole Nationalpark gibt es zu sehen?
Ich selbst habe im Mole National Park unter anderem Elefanten, Warzenschweine, Antilopen, Paviane und viele verschieden Vögel gesehen. Es gibt aber insgesamt mehr als 90 Säugetierarten und 33 Reptilienarten dort. Aber auch die mehr als 90 Pflanzenarten sollte man nicht verpassen.
Wann ist die beste Reisezeit für eine Safari im Mole Nationalpark?
Am einfachsten zu sehen sind die großen Tiere in den Monaten Januar bis März, wenn im Mole National Park die Trockenzeit ist. Dann kommen die Tiere nämlich alle an die wenigen Wasserlöcher des Parks. Die meisten davon befinden sich direkt neben dem Mole Motel oder der Zaina Lodge. Die Chance dort Tiere zu sehen ist also sehr groß. Auch ist in dieser Zeit die Vegetation nicht so grün und die Tiere können sich weniger gut verstecken. Ich selbst war allerdings Ende September da und habe trotzdem Elefanten und andere Tiere gesehen. Jedoch muss man bedenken, dass die Tiere viele Möglichkeiten haben, sich zurückzuziehen. Der Mole Park ist immerhin der größte National Park Ghanas.
Wo übernachten im Mole National Park?
Es ist auf jeden Fall schon einmal schön, dass man problemlos mitten im Mole Nationalpark übernachten kann. Doch die Auswahlmöglichkeiten sind begrenzt.
- Zaina Lodge: Die mit Abstand teuerste Variante ist eine Übernachtung in der Zaina Lodge. Zaina hat mich trotz dessen, dass ich Backpacker bin, eingeladen dort zu übernachten. Was soll ich sagen, der Service ist einsame Spitze (in Ghana leider nicht selbstverständlich), ich hatte das beste Frühstück meiner gesamten Ghana-Rundreise und die Zimmer sind vermutlich einige der besten des Landes. Zudem gibt es einen super Ausblick, denn die Zaina Lodge liegt auf einem Hügel direkt über zwei Wasserlöchern. Die Tiere laufen mitunter auch durch das Gelände. Leider war bei meinem Besuch der Pool noch nicht fertig, der liegt direkt an der Terrasse und auch von dort hat man den tollen Ausblick. Nun kommt der Haken: Mit 330 Dollar die Nacht für das Zimmer ist der Spaß nicht ganz billig. Aber wer das Geld hat, dem sei die Zaina Lodge wärmstens ans Herz gelegt.
- Mole Motel: Die zweite Möglichkeit ist das Mole Motel. Das Mole Motel gehört dem Staat Ghana und wird von der Nationalparkverwaltung betrieben. Bis zur Eröffnung der Zaina Lodge im September 2015, war es die einzige Übernachtungsmöglichkeit im Mole National Park. Auch das Mole Motel hat Wasserlöcher zu dem die Tiere in der Trockenzeit gerne kommen. Das Motel soll ganz ok sein, wie mir andere Reisende berichtet haben. Ich selbst werde bei einem künftigen Ghana-Besuch dort sicher mal absteigen. Die Preise ab 50 Cedi pro Nacht sind sehr günstig.
- Guesthouses in Larabanga: Wer es allerdings noch günstiger und noch spartanischer haben will, der kann auch in Larabanga übernachten. Allerdings muss man dafür mit dem Motorrad-Taxi auch jedes Mal in den Park fahren, was nicht nur Zeit und Geld, sondern auch Nerven kostet. Leider wird man hier oft auch gnadenlos abgezockt, da es hier draußen eigentlich keine Taxis gibt.
Anreise in den Mole National Park selbst organisiert
Um in den Mole National Park zu kommen gibt es mehrere Möglichkeiten.
Von Accra oder Kumasi aus über Tamale: Ihr nehmt einen der Busse oder Trotros nach Tamale. In Tamale müsst ihr das Busterminal finden, von dem die Busse von Metro Mass nach Wa fahren. Das Ticket müsst ihr vorher bei den offiziellen Fahrkartenverkäufern kaufen. Die findet ihr meist neben dem Bus. Sagt explizit, dass ihr nur bis Larabanga wollt und steigt dann dort aus. Die Fahrt dauert zwischen 3 und 4 Stunden bis Larabanga. In Larabanga müsst ihr euch dann ein Motorrad-Taxi organisieren. Die direkte Fahrt nach Mole in den Nationalpark sollte nicht mehr als 20 Cedi kosten. Wenn euch gesagt wird irgendwas seie weiter weg und ihr müsstet daher einen Zuschlag zahlen, dann ist das Blödsinn. Auch solltet ihr unbedingt vorher raushalndeln, dass euer Preis der finale Preis ist und es keine weiteren Zahlungen für Gepäck oder den Sprit gibt – sprich all inclusive. Ich wurde in Larabanga ziemlich übers Ohr gehauen, weil ich mich vorher nicht genau erkundigt hatte und zudem schon sehr spät ankam.
Von Kintampo aus: Falls ihr vorher in Kintampo einen Stop am Wasserfall oder an der Boabeng-Fiona Monkey Sanctuary macht, dann könnt ihr auch von dort direkt nach Mole fahren. Ihr könnt ein Trotro von Kintampo nach Tamale nehmen. Sagt vorher, dass ihr an der Damango Junction raus wollt. Wenn ihr dort ankommt, gibt es recht häufig Shared Taxis nach Damongo. Von Damongo aus müsst ihr euch dann entweder ein Taxi oder ein Motorradtaxi nehmen. Die Fahrt nach Mole sollte nicht mehr als 40 Cedi kosten, auf jeden Fall nicht mehr als 50 Cedi. Und selbst diese Preise kommen mir schon sehr hoch vor aber sind auch den mangelnden Alternativen geschuldet.
Von Wa: Von Wa aus fahren die gleichen Busse von Metro Mass nach Tamale, die auch von Tamale nach Wa fahren. Auch hier könnt ihr euch in Larabanga absetzen lassen. Ab dort wieder wie im ersten Absatz beschrieben.
Meinen Erlebnisbericht von der Safari im Mole National Park, könnt ihr übrigens hier nachlesen.
Habt ihr noch Fragen oder Anregungen? Immer her damit!
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Hinweis: Zu der Safari und zur Übernachtung wurde ich von der Zaina Lodge eingeladen, obwohl ich ausdrücklich darauf hingewiesen habe, dass ich Backpacker bin.
Hey Peter,
erst einmal vielen Dank für die detaillierten Angaben zu deiner Reise und die zahlreichen Tipps 😉
Ich habe vor den Mole Park demnächst zu besuchen und hätte da noch eine Frage wegen der Führungen….
-Weist du noch um welche Uhrzeit die Führungen starten?, bzw. gibt es da nur eine am Morgen?
Zur Ergänzung: Mit „Führung“ mein ich die mit dem Jeep 😉 ich hab mir nämlich überlget, ob ich eine solche am abend antretn sollte….
Hallo Felix,
was die Jeep Safaris vom Mole Motel aus betrifft, weiß ich es leider nicht genau. Die Walking Safaris sind immer um 7 und um 16 Uhr. Ich denke das müsste auch für Jeep Safaris gelten. In Ghana ist aber vieles auch verhandelbar. Grundsätzlich muss man natürlich aber schauen, wann die Tiere am ehesten unterwegs sind und dann ist der frühe Morgen und der späte Nachmittag vermutlich am besten.
Liebe Grüße und viel Spaß in Mole!
Hallo Peter,
deine Reiseberichte sind ja echt super! Macht Spaß zum lesen und lässt die Vorfreude steigen 😉 Wir planen gerade eine Reise nach Ghana und natürlich auch zum Mole National Park. Allerdings ist mir noch nicht so ganz klar wie wir direkt zur Lodge kommen. Sprich wir reisen mit dem Motorbike von Larabanga zum Park Gate, nur wie kommen wir dann zur direkten Lodge, fährt uns der Fahrer auch dort hin? Oder müssen wir dann von einem Guide zur Lodge begleitet werden? Aber dann müssten wir ja pünktlich für eine Tour am Gate sein?!
Klingt ein wenig verwirrend, aber ich hoffe zu verstehst meine Frage:)
Würde mich freuen von dir zu hören! Vielen herzlichen Dank, schon mal!
Beste Grüße, Martin
Hallo Martin,
also es ist ein Unterschied zwischen dem Mole Motel und der Zaina Lodge. Als Backpacker wirst Du vermutlich eher im Mole Motel absteigen wollen. Das ist deutlich billiger. Die bieten auch Wandertouren an, sowie auch Safaris mit den Jeeps. Schau nochmal auf die Internetseite, die ich oben verlinkt habe.
Die Jungs in Larabanga mit ihren Motorbike fahren Dich überall hin. Das sind aber ein paar Schlitzohren 🙂 Bring auf jeden Fall Geld mit. Ich würde auf keinen Fall mehr als 15 oder 20 Cedi zahlen (pro Fahrt). Sag auch direkt, dass Du zum Mole Motel willst und nicht einfach nur in den Nationalpark. Auch sollen sie vorher tanken. Sonst sitzt Du da ewig drauf. Gut ist auch ne Brille, sonst kriegst Du die ganzen Mücken in die Augen 😀
Liebe Grüße,
Peter
Alles klar! Vielen Dank für die schnelle und umpfangreiche Antwort!
Einen schönen Tag noch, Martin