… und mir geht es dabei besser als Du vielleicht denkst.
Heute morgen bin ich aufgewacht und war das erste Mal in meinem Leben wirklich arbeitslos. Das ganze kommt etwas überraschend. Hätte man mich vor zwei Wochen gefragt, wie mein Leben weitergeht, wäre die Antwort gewesen: fester Job, mehr Stunden, Altersvorsorge, neuer Handyvertrag und Jahreskarte für die BVG.
Schlechtes Bauchgefühl
Doch das Angebot, was ich von der Firma bekommen habe, für die ich bisher gearbeitet habe, war mir persönlich zu niedrig. Für viele war es das nicht. Mancher mag vielleicht auch denken, dass ich einen Höhenflug habe. Aber mit einem Studium, dem Abschluss Diplom-Journalist, fast zehn Jahren im Beruf, davon fünf in Vollzeit – da kann man schon ein paar Ansprüche stellen.
Für mich zudem mindestens genauso wichtig: Ich hätte dann vier Tage die Woche arbeiten müssen. Eigentlich super Bedingungen. Wer mich kennt, weiß aber, dass ich damit nicht glücklich wäre. Ich will reisen und das will ich auch trotz Job. Ich wollte statt Vier-Tage-Woche lieber den Drei-Wochen-Monat. Das war mit dem Dienstplan nicht zu machen. Hätte ich unterschrieben, wäre ich nicht glücklich geworden. Das hat auch meine Chefin erkannt. Wir haben uns im Guten getrennt und ich bleibe der Firma in der ein oder anderen Form erhalten und meinen Vorgesetzten und Kollegen wohlgesonnen! Hier auch nochmal ein Dank an alle, für eure Unterstützung. Ihr seid ein tolles Team!
Ich werde nicht verhungern
Heute sitze ich vor einem weißen Blatt Papier. Und das ist gut so. Ich kann darauf schreiben, was ich möchte. Und da gibt es verdammt viel. Nun denkt ihr vielleicht, ich meine mit arbeitslos das klassische „Arbeitslos“. Aber nein: Ich gehe nicht zur Arbeitsagentur. Ich werde mich erstmal nicht auf einen festen Job bewerben. Den habe ich ja gerade erst abgelehnt. Ich habe im letzten Monat nochmal ordentlich verdient, kann also meine Miete für die kommenden Monate bezahlen. Zudem kann ich auch weiter frei arbeiten. Selbstständig war ich die ganze Zeit. Das wird sich in den kommenden Monaten aber erheblich begrenzen.
Ich habe so viel vor
Denn ich will die Zeit nutzen. In meinem Kopf schwirren schon lange so viele Gedanken rum, die ich nun ordnen werde und die interessanten davon in Angriff nehmen. Ich habe gleich mehrere Projekte vor:
- Ich will endlich Bücher schreiben! Ich will schon seit Jahren ein paar Ratgeber-Bücher schreiben, die besonders an euch als Rooksack-Leser gerichtet sind. Mehr will ich natürlich noch nicht verraten aber sie werden euch gefallen, versprochen!
- Ich hab noch eine endlose Liste an Blogbeiträgen! Ich habe so viele Reisen gemacht und vermutlich noch Stoff für 200 Blogbeiträge. Und davon sind viele richtige Kracher.
- Ich will endlich mal ausmisten! Ich bei meiner Familie noch so viel Zeug zwischengelagert, was ich seit Ewigkeiten nicht benutze. Ich will es endlich loswerden. Zurückbleiben werden nur meine Erinnerungsstücke. Alles andere kommt raus. Meine Wohnung in Berlin wird auch wieder minimalistischer werden.
- Ich will noch so viele Reisen machen! Ihr kennt das ja: Die Welt ist groß, der Kalender zu klein. Nun, jetzt habe ich erstmal etwas mehr Zeit. Ich will vor allem eines überprüfen: Ist es vielleicht sogar billiger zu reisen, als in Deutschland zu leben? Damit ihr schon mal ein wenig Fernweh bekommt, hier schon mal ein paar Reiseideen, die ich habe:
- Einmal rund um die Ostsee: Ein alter Traum von mir, einmal um diesen Teich drumherum. Das ist schon ein sehr konkreter Traum. Mal schauen, wann es losgehen kann.
- Nach Weißrussland: Ihr wisst ja, das ich alle Länder Europas bereist habe. Auch in Weißrussland war ich schon. Aber ich muss gestehen, es war auf der Durchreise. Um mein schlechtes Gewissen auszubügeln will ich das Land nun endlich erkunden. Vielleicht sogar per Anhalter. Wer hilft mir mit meinem Russisch?
- Mexiko: Mein liebster Lieblings-Ex-Mitbewohner ist wieder in Mexiko und ich will ihn gerne besuchen. Dabei wird es vermutlich auch zum Dia de los Muertos gehen, der ja überall gefeiert wird. Wenn möglich sehe ich dann Campeche und andere Teile Yucatans und hoffentlich auch Mexico City.
- Argentinien: Ich hab genug Freunde, die dort wohnen. Eine Freundin betreibt ein Hostel. Gegen Kost und Logie werde ich da auch gern mal arbeiten.
- Vorschläge? Es gibt viel zu sehen! Packen wir es an!
- Ich will vielleicht noch einmal studieren! Lehrjahre sind keine Herrenjahre, schon klar. Aber mir ist immer mehr bewusst geworden, dass ich nicht nur Journalist bin. Ich bin auch ein Organisationstalent. Und ich kann gut leiten. Das ist auch der Grund, warum ich eigentlich gern noch einen Master of Business Administration dranhängen möchte. Der MBA soll mir dabei helfen, später Führungskraft zu werden. Das wollte ich schon lange und wirtschaftliches Verständnis kann nie schaden. Im Bestfall will ich das Studium gleich im Ausland absolvieren. Ich hab auch schon eine Idee wo. Aber vielleicht habt ihr ja ein paar Vorschläge?
Lesetipps
Hier noch ein paar Artikel, die ich in diesem Zusammenhang empfehlen kann und die für mich auch wieder wichtiger werden.
- Kostenlos reisen – Ohne Geld um die Welt
- Couchsurfing – Weltweit kostenlos übernachten
- Was ich vom Trampen und Couchsurfing gelernt habe
- Mach es wie die Astronauten – So kannst Du Deine Backpacking-Reise organisieren
Nach diesem Text werde ich loslegen. Wie ist es bei euch? Seid ihr glücklich in eurem Job? Was wollt ihr gerne noch unbedingt erleben?
Viel Spaß dir Peter! Klingt fantastisch!
Überstürze die neue Freiheit jedoch nicht und nimm dir nicht zu viel vor!
Hallo Steven! Danke Dir! Keine Angst, ich hab da ne ganz klare Prioritätenliste und die wird abgearbeitet. Achso und wir sollten mal Bier trinken, wie schon ewig geplant. Hab ja jetzt Zeit:)
Mutig! Ich bin mit dem Weg den du abgewählt hast aktuell ganz zufrieden. Ich finde es aber cool, das du die Chance jetzt nutzt und dir ein paar berufliche Träume erfüllst. Und die Touren klingen echt cool! Ich bin gespannt was es die kommenden Monate hier zu lesen gibt! Viel Glück und „Arbeitslos“ bist du ja nicht, bei dem Pensum was du dir vorgenommen hast 😉
Janett
Hallo Janett! Wenn das Angebot gepasst hätte und man etwas flexibler gewesen wäre, hätte ich ohne Zögern angenommen. Aber es muss eben passen und ich freue mich jetzt endlich meine Liste abarbeiten zu können!
Mensch da hat sich doch einiges anderes ergeben! Alles Gute Peter, und zur ein oder anderen Destination einen Tipp: Nimm mich mit 🙂
Liebe Grüße
Katrin
Ja, auf der ITB sah es noch nicht so aus. Und wir können uns ja gegenseitig mitnehmen!
Gute Idee!
Eine gute Entscheidung! Ich arbeite momentan zwei Tage die Woche, von zuhause aus. Dass das möglich ist, ist ein Traum. Anders hätte ich es nicht gemacht, sondern wäre noch in Elternzeit geblieben. Insofern verstehe ich es total, dass du die für dich schlechten Bedingungen abgelehnt hast.
Wenn du auf deinen Reisen mal wieder in Leipzig bist, dann komm doch vorbei! 🙂 Ich vermisse Berlin nach wie vor, aber so schlecht ist die alte Heimat dann auch wieder nicht…
Huhu Henni!
Schön von Dir zu hören! Geht es euch 3 gut? Ich werd mir jetzt auch ein paar Homeoffice-Tätigkeiten suchen. Vielleicht geht es ja sogar ortsunabhängig.
Muss mal schauen, wann Leipzig wieder auf der Karte ist. Aber dann melde ich mich. Und Berlin bleibt Berlin. Aber Leipzig ist in der Tat auch immer schön! LG und bis bald, Gruß an Manuel!
Hallo Peter, gute Entscheidung, glaube ich, mutig und konsequent auf jeden Fall. Frei kurz vor dem Sommer in Berlin, mit Plänen und genug Ideen im Kopf und Kohle in der Tasche, da gibt es schlechteres im Leben. Ich fand es immer wichtig, auch diese Lebensphasen mit einer Struktur zu versehen, und auch mal die Wohnung zu verlassen. Dann klappts auch mit dem Schreiben immer zuverlässig. Und es gibt kaum eine Stadt, in der man so schön stromern und entdecken und sich treiben und inspirieren lassen kann, als wie Berlin..
Danke Dirk! Und Du hast recht, es gibt wirklich schlechtere Zeiten!
Sehr geil! Viel Spaß & Erfolg! Auf die Freiheit! 🙂