Die Einheimischen auf der griechischen Insel Chios besitzen fast alle ein Mofa oder gar ein Motorrad. Auch für mich war ein knatterndes Zweirad dort der beste Freund. Eigentlich hätte ich gar nicht fahren müssen – vor der Haustür meines Gastgebers hätte ich mich genug erholen können.
Die Vorgeschichte zu diesem Post lest ihr hier.
Nachdem ich das Hostel verlassen hatte, kam mein griechischer Couchsurfing-Gastgeber Panagiotis. Gemeinsam warteten wir auf einen Couchsurfer aus Kanada. Nick fanden wir schnell. Er war bereits am Hafen und zuvor mit einem Boot aus Cesme in der Türkei gekommen. Da Panagiotis kein Auto, sondern nur sein Mofa hatte, stand nun die Frage an: zu dritt auf dem Mofa fahren? Das blanke Enzsetzen zeichnete sich in den Gesichtern aller beim Gedanke an solch körperliche Zärtlichkeiten nach erst kürzlicher Begegnung ab. Kleiner Spaß. So schlimm war es nicht. Aber da wir doch alle etwas Gepäck hatten, entschied ich einfach selbst ein Mofa zu leihen. Zu Hause fahre ich eine Schwalbe. Da ist ein Automatikroller kein Problem. Gleich am Hafen in der Stadt Chios gibt es mehrere Autovermietungen und Reisebüros. Einige davon vermieten Mofas, Motorräder und Quads. Zum Ausleihen eines 50ccm Mofas genügt ein Autoführerschein. Zur Sicherheit sollte man einen Ausweis oder ähnliches hinterlassen. Ich habe einfach eine Kaution hinterlegt. Für zwei Tage kostete das rund 15 Euro. Ein Schnäppchen für Mobilität.
Da es schon recht spät war, fuhren wir gleich zu Panagiotis, der etwas außerhalb der Stadt in Karfas (Griechisch: Καρφάς) direkt an der Küste lebte. In seiner Nachbarschaft stehen die meisten Hotels der Insel. Doch zunächst nutzten wir noch die Gelegenheit, um ein Bier trinken zu gehen – auch wenn an diesem Tag bei der Fußball-Europameisterschaft spielfrei war.
Am nächsten Morgen war Panagiotis bereits zur Arbeit aufgebrochen – als Lehrer muss man auch in Griechenland früh raus. Nick wollte nur an den Strand – also blieb mir das Mofa und viel Zeit. Die Entscheidung doch noch zu einem Couchsurfer zu gehen, erwies sich trotz tollem Hostels als Glücksgriff. Nicht nur entpuppte sich Panagiotis als ausgezeichneter Gastgeber und Koch, er hatte auch einen benutzbaren Strand direkt vor der Tür. Gute Gelegenheit sich zu erfrischen. Nach dem kurzen Schwimmvergnügen ging es nach Chios in die Stadt. Kostenlose Landkarte für die Insel können nie schaden. Die Karte war dann auch wunderbar geeignet, um alle Ecken des fünftgrüßten griechischen Eilandes zu entdecken. Die Sonne brannte wieder ordentlich auf der Haut. Ohne Sonnencreme wär ich wahrscheinlich in wenigen Minuten krebsrot geworden. So bekam ich eine ganz ansehnliche Bräune. Der Fahrtwind hielt mich trotz der prallen Sonne gut gekühlt. Beste Bedingungen um die schöne Insel zu entdecken.
Welche Inseln eignen sich noch für die Erkundung mit dem Mofa?
Den nächsten Post zu Chios lest ihr voraussichtlich am Sonnabend. Dann beschreibe ich euch meine Tour mit dem Mofa durch den Süden von Chios und die schönsten Sehenswürdigkeiten des Eilands. Ihr dürft gespannt sein.