Miami, die Stadt der Reichen und Schönen. Das denken viele. Doch wie auch Monaco, wo ich auch viele kostenlose Sehenswürdigkeiten gefunden habe, hat auch Miami viel Einzigartiges zu bieten und das zum Großteil sogar kostenlos! Die Stadt selbst in einigen Teilen schon ein Augenschmaus. Grund hierfür ist vor allem die Architektur – sie ist wahrscheinlich der größte Schatz unter den Sehenswürdigkeiten Miamis.
Miami South Beach – Zentrum des Art Deco und der schicken Autos
Schon allein die unzähligen Gebäude aus den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts sind unglaublich toll anzusehen. Das Art Deco Viertel in Miami South Beach, ist eines der besterhaltenen Flächendenkmäler der USA. Bester Ausgangspunkt für das Viertel sind Touren, die vom Miami Art Deco Welcome Center am Ocean Drive organisiert werden. Aber ansonsten kann man sich auch selbst eine Karte mit den wichtigsten Gebäuden besorgen und sich selbst belesen. So habe ich es gemacht, da die Walking Tours immer um 10.30 Uhr begonnen haben, habe ich es nie geschafft. Unbedingt sehen sollte man aber auf jeden Fall die Hotels entlang des Ocean Drive.
Hier fahren auch die entlang, die mit ihren Autos gerne gesehen werden. Lamborghinis sind hier schon langweilig, da man sie häufiger sieht. Etwas aufregender fand ich dann schon einen McLaren F1. Aber am schönsten sind immer noch die alten Muscle Cars und andere Oldtimer. Die passen auch viel besser zu der Art Deco-Kulisse.
Party am Miami South Beach
Als ich in Miami war, hatte ich zudem Glück. Am South Beach war gerade ein riesiges Festival für Schwule. Der Witz daran war, dass das Gelände mit den Bars zwar eingezäunt war, aber das man Besucher und Bühne ohne Problem von draußen beobachten konnte. Der Unterschied zwischen drin und draußen war lediglich die Menge an Menschen und der Eintrittspreis von ca. 90 Dollar. Ich konnte so am Strand feinstem House lauschen und hab keinen Cent dafür bezahlt. Das Bier haben wir uns im Supermarkt um die Ecke geholt. Außerdem konnten wir so nebenbei auch baden gehen und ein paar Möwen füttern. Feine Sache! Ansonsten laden auch zahlreiche Clubs und Bars entlang des Ocean Drive und Lincoln Drive ein. Viele von ihnen in den dann hübsch mit Neonlichtern erleuchteten Art Deco-Gebäuden. Auch am Strand kann man bis Mitternacht abhängen, zum Beispiel neben einem der Türme für die Rettungsschwimmer am South Beach. Sie sind auch bekannte Ikonen der Stadt und ein super Fotomotiv.
Little Havanna – Domino spielen mit Kubanern
Kubaner gibt es logischerweise nicht nur in Kuba. Und zu den Miami Sehenswürdigkeiten, die man auf keinen Fall verpassen sollte, zählt auf jeden Fall auch Little Havana. Das Viertel der kubanischen Einwanderer bietet nicht nur Restaurants und Bars mit kubanischem Flair. Sehen sollte man dort unbedingt auch Domino Park. Hier spielen echte Kubaner Domino. Dabei versammeln sich auch immer viele kubanische Zuschauer. Am Tisch wird laut über das Spiel diskutiert. Einschüchterungen und Bluffen und Witze über den Gegner gehören dabei fest zum Programm. Als ich dort war, hat sogar eine Frau mitgespielt und die Männer haben richtig heftig verloren. Ein echtes Spektakel! Um das heiße Gemüt wieder herunter zu kühlen, gibt es gegenüber den Eisladen Azucar. Dort gibt es das beste Eis, was ich Miami gegessen habe. Auf der anderen Seite findet sich das alte Kino Tower Theater, das wie die Gebäude am South Beach aus den Zwanzigern stammt.
Streetart in Miami – Wynwood und die Wynwood Walls
Das Miami eine der für mich beeindruckendsten Streetart-Szenen der Welt hat, habe ich euch schon ausführlich im Artikel über die Streetart in Miami und die Wynwood Walls berichtet. Aber ich wollte es einfach nochmal erwähnen, damit ihr das auf keinen Fall verpasst. Es lohnt sich übrigens auch dort neben den Galerien auch mal die Geschäfte abzuklappern, die ziemlich coole Souvenirs und Kunstwerke verkaufen. Im Panther Coffee Shop in Wynwood bekommt man frisch gerösteten, leckeren Kaffee. Auch Eis und Kuchen kann man in den anderen Cafés in der Nähe der Wynwood Walls lecker essen.
Voodoo und fremde Klänge in Little Haiti
Etwas weniger appetitlich ist es dann schon in Little Haiti. Denn in Miamis Viertel der Einwanderer aus Haiti findet man allerlei kuriose Läden. In einer ganz anderen Welt wähnt man sich dabei in den Botanicas. Diese Läden, die allerlei religiöse Souvenirs und Zubehör für den Voodoo-Kult verkaufen vermitteln einen ganz anderen Eindruck von Miami. Bei Vierge Miracle Botanica & Saint Phillipe (5910 NE 2nd Avenue) riecht es seltsam, ich habe die frischen Krähenfüße gesucht, wie man sie sich aus den Vorurteilen über den Voodoo-Kult vorstellt. Im Laden stand auch eine Jesus-Statue, die mit Dollar behangen war. Kaufen kann man aber hauptsächlich Kerzen, Kräuter, Gewürze aber auch Voodoo-Puppen und Statuen.
Wer niemand etwas Böses und sich lieber etwas Gutes gönnen will, dem sei der Musikladen von XXX empfohlen. Er hält hunderte CDs von haitianischen Künstlern bereit, erklärt die Unterschiede zwischen den einzelnen Stilrichtungen und spielt auch gern seine Favoriten vor. Ich persönlich habe mir eine CD von XXX gekauft. Das klingt fast wie kubanische Musik, ist aber auch auf Haiti typisch. Mein Couchsurfing-Gastgeber Fabian hat sich derweil eine CD mit Kompa gekauft, die wohl bekannteste Stilrichtung haitianischer Musik aber eher nicht mein Ding.
Wer noch weitere Fragen zur haitianischen Kultur hat, der ist auf jeden Fall im Little Haiti Cultural Center (212 NE 59th Terrace) richtig. Dort kann man die Mitarbeiter alles fragen. Eine Dauerausstellung gibt es aber leider nicht. Die hätte ich mir gewünscht.
Praktische Tipps zu Miami
Anreise Miami
Nach Miami fliegen recht viele deutsche Airlines. Air Berlin bietet Flüge ab Berlin-Tegel an. Ich persönlich habe einen Flug mit British Airways gebucht, mit Umstieg in Heathrow. Der war zwar knapp, hat aber geklappt und war bei der Buchung der günstigste.
Transport in Miami
Miami lässt sich auch mit dem Bus erkunden. Die Busse von Miami-Date Transport fahren jedoch nicht so häufig, wie in Europa. Die Fahrzeit kann gut und gerne dreimal so lang sein, wie mit dem Auto. Ich selbst hatte einen Mietwagen. Das Parken zahlt man entweder bar oder mit einer Park-App. Alternativ nutzen viele Locals die App Uber für die Buchung von Fahrten als Alternative zu den teuren Taxis.
Unterkünfte in Miami
Die Unterkünfte in Miami sind besonders in der Hauptsaison extrem teuer. Selbst ein Bett im Hostel kostet dann ab 50 Euro aufwärts – im 12-Bett-Schlafsaal! Hotelzimmer gibt es dann oft auch erst ab 200 Dollar. Deshalb: Besser früher buchen! Ansonsten sollte man auch bei Airbnb nach günstigen Angeboten schauen.
Von Miami weiter
Von Miami aus kann man gut in die anderen Regionen Floridas starten. Ein Besuch in den Everglades, auf den Florida Keys oder das Schwimmen mit Seekühen sollte man auf keinen Fall verpassen. Auch ein Besuch der zahlreichen Vergnügungsparks um Orlando macht Spaß – oder das Kennedy Space Center am Cape Canaveral.
Hallo Peter,
danke sehr für die Verlinkung!:) Wie ich eben entdeckt habe, scheine ich doch so bei meinem letzten Besuch in Miami verpasst zu haben. Besonders Wynwood und Little Havanna finde ich deinem Bericht und den Fotos nach echt interessant. Aber nun bin ich schon gespannt, was du bald über New Orleans berichtest – die Stadt steht nämlich dieses Jahr ganz oben auf meiner Wunschliste! 🙂
LG, Mandy
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