Manchmal gibt es glückliche Zufälle. Ich war schon immer fasziniert von den Alpen, aber bisher hatte sich ein Besuch dort fast nie ergeben. Wenn dann war es immer nur kurz. Wie es sich aber ergab, hat wurde ich nun im Januar von meiner Freundin Charlotte aus Metz zusammen mit ein paar Freunden aus Frankreich in die Ferienwohnung ihrer Eltern in die französischen Alpen eingeladen. Die Wohnung liegt in Saint-Gervais-les-Bains, was mir bisher auch überhaupt nichts sagte. Bei dem Gedanken an die französischen Alpen, dachte ich bisher nur an den Mont Blanc, an den Skiort Chamonix, wo Freunde von mir zum Snowboarden hinfahren, und an Albertville, wo einmal die Olympischen Winterspiele stattgefunden haben.

Doch wie es der Zufall wollte, bin ich nun in einem wirklich niedlichen kleinen Städtchen gelandet, wo man allerhand im Winter machen kann. Hier hab ich eine Liste der Aktivitäten zusammengestellt.

Snow Boarding in Saint Gervais ist auf jeden Fall ein cooles Erlebnis.
Snow Boarding in Saint Gervais ist auf jeden Fall ein cooles Erlebnis.

Snowboarden oder Skifahren am Mont Blanc

Auch wenn wir das erst nach ein paar Tagen gemacht haben, muss ich es als erstes erwähnen. Snowboarden und Skifahren in Saint-Gervais-les-Bains ist wirklich ein Erlebnis. Wir waren nur einen Tag oben und hatten Glück. Wir sind mit der Seilbahn gleich neben unserer Ferienwohnung nach Le Bettex gefahren als es noch leicht geschneit hat. Am Nachmittag ist der Himmel aufgeklart und man hatte freie Sicht von der Piste auf den Mont Blanc. Das Foto dazu wurde auch häufig auf Instagram geliked.

Bei unserer Wanderung von Le Bettex nach Saint Gervais durch den Schnee, konnten wir unter anderem diesen Ausblick genießen.
Bei unserer Wanderung von Le Bettex nach Saint Gervais durch den Schnee, konnten wir unter anderem diesen Ausblick genießen.

Wandern durch den Schnee rund um Saint-Gervais-les-Bains

Da die Skipässe mit 45 Euro nicht ganz billig sind und wir aber auch etwas von der Landschaft sehen wollten, haben wir die Telecabine nach Le Bettex genommen – also die Seilbahn. Von dort sind wir über die verschneiten Wanderwege wieder nach Saint-Gervais-les-Bains abgestiegen. Dabei sind wir gelegentlich auch auf den kaum benutzen Straßen gelaufen. Unterwegs kommt man vorbei an den zahlreichen Chalets aber auch alten Bauernhäusern. Wer eine Hundephobie hat, sollte jedoch lieber nicht wandern gehen, denn es kamen mehrfach Hunde unangeleint auf uns zu. Der Weg dauert rund zwei Stunden, bietet aber feinste Aussichten auf die Berge der Umgebung und das nahe Tal von Chamonix bis Genf.

Wir hatten einige Biere beim Eishockeyspiel der Yetis du Mont Blanc gegen Vanoise.
Wir hatten einige Biere beim Eishockeyspiel der Yetis du Mont Blanc gegen Vanoise.

Eishockey-Spiele der Yetis du Mont Blanc in Saint-Gervais-les-Bains

Im Lift nach Le Bettex hatte uns ein Engländer an das Eishockey-Spiel der Yetis du Mont Blanc in Saint-Gervais erinnert. Die Mannschaft spielt in der zweiten Liga und die Eishalle in Saint-Gervais-les-Bains hat auch eine große Zuschauertribüne auf denen sich bei den Spielen einige Hundert Fans versammeln. An der Bar kann man für 3 Euro 0,25 Liter Bier kaufen. Das ist zwar teuer, macht aber das Spiel etwas feuriger. Bei den Eishockey-Spielen geht es oft heiß her. Wir haben jedoch gleich zu Beginn auf der Seite der Gewinner gesessen. Leider wussten wir nämlich nicht welche Mannschaft überhaupt Saint-Gervais ist, denn die Trikots tragen den Namen nicht und am Eingang zur Eishalle muss man zunächst durch die Tribüne der Gastmannschaft. Deshalb gab ich erstmal dem Maskottchen der Gästefans einen High Five. Da die Stimmung der deutlich mehr Fans aber nicht einmal so gut war, wie die der wenigen Fans von Vanoise, blieben wir dort. Am Ende gewann Vanoise auch mit 5:1 gegen Mont Blanc.
In der Eissporthalle kann man an den anderen Tagen normal Schlittschuh laufen.

Die Thermen von Saint Gervais lohnen sich trotz des hohen Eintrittspreises. Nur war das Fotografieren darin leider nicht gestattet.
Die Thermen von Saint Gervais lohnen sich trotz des hohen Eintrittspreises. Nur war das Fotografieren darin leider nicht gestattet.

Therme am Mont Blanc in Saint-Gervais-les-Bains

Wer Französisch kann, versteht, dass das les-Bains so etwas wie Bad heißt, die Stadt ist also eine Badekurort. Deswegen gibt es auch im nahen La Fayet eine Therme. Der ziemlich happige Eintrittspreis von 37 Euro lohnt sich jedoch mitunter. Die Mont-Blanc-Therme verfolgt ein ganzheitliches Konzept. Besucher laufen quasi einen Parcours der Entspannung ab – mit Dampfbad Sauna und verschiedenen Becken und Ruhezonen entlang der Strecke. Im Bad gibt es gratis Wasser, Tee und sogar Fruchtsäfte. Zumindest die Säfte waren am Tag meines Besuchs jedoch leider aus.
Von den Außenbecken in der Therme hat man einen schönen Blick auf die Wälder, die zu beiden Seiten des Tals wachsen. 
Für deutsche Thermen-Freunde könnte das Bad jedoch eine Enttäuschung sein. Die kompletten Thermen sind eine Textil-Therme. FKK ist hier nicht erlaubt – wie übrigens meistens in Frankreich.
Eine günstige Alternative zu den teuren Thermen kann auch das Schwimmbad Piscine Saint-Gervais sein. Für 5 Euro gibt es hier auch eine Sauna und dazu noch ein großes Schwimmbecken und einen Whirlpool.

Das Käsefondue aus Savoyen ist auf jeden Fall echt lecker!
Das Käsefondue aus Savoyen ist auf jeden Fall echt lecker!

Restaurants in Saint-Gervais-les-Bains

Liebe geht bekanntlich durch den Magen und meine Liebe zu Saint-Gervais-les-Bains hab ich besonders durch das Essen gesteigert. So gehört die Stadt zu Savoyen und dort gibt es vor allem vorzügliches Käse-Fondue. Unbedingt mal gegessen haben muss man das „Fondue fromage savoyarde“ – das Käse-Fondue nach savoyischer Art. Dazu am besten mit einem lokalen Wurstteller und Kartoffeln bestellen. Das Fondue kommt im Topf. Man taucht nur Kartoffeln und Brot in den Käse und isst das dann auch mit der Wurst. Es war unglaublich lecker und macht unglaublich satt. Dazu sollte man am besten einen lokalen Wein trinken. Mir hat dort die Rebsorte Chignin aus Savoyen am besten geschmeckt. Charlotte hat mich zum Essen mit ins „Le Galeta“ in Saint-Gervais-les-Bains genommen. Das ist ihr Lieblingsrestaurant dort. In der Tat kann ich das Käse-Fondue dort nur empfehlen.

Regionale Spezialitäten aus Savoyen

Da wir uns natürlich auch von etwas ernähren mussten, haben wir vor allem regionale Spezialitäten gekauft. Folgende Dinge kann ich nur herzlich empfehlen, wenn ihr euch selbst verpflegen aber trotzdem etwas vom lokalen Essen haben wollt.

  • Lokaler Wein – Rebsorte Chignin ist sehr empfehlenswert. Den besten haben wir Supermarkt Casino in Saint-Gervais-les-Bains bekommen für 4,10 Euro die Flasche.
  • Käse: Reblochon – ist eine Art Weichkäse – der gehört auf jeden französischen Tisch
  • Back-Käse – Ähnlich wie ein Käse-Fondue kann man auch einen Back-Käse kaufen und den zusammen mit Baguette oder Kartoffeln und Wurst essen
  • Lokale Salami – In den Spezialitätenshops gibt es auch regionale Wurst. Am besten hat mir eine Art regionale Salami geschmeckt. Die gibt es eingelegt in beispielsweise Pilze oder Kräuter. Die Würste kosten 3,50 Euro sind aber sehr lecker.

Posted by Peter Althaus

Hi, ich bin Peter und ich schreibe hier auf Rooksack über meine Abenteuer mit dem Rucksack in der Welt. Wenn Du mehr davon willst, folge mir auf Facebook, Twitter oder abonnier uns per E-Mail!

One Comment

  1. Unglaublich, wie viele Wintersportarten sich bei einem Alpenurlaub anbieten. An das Eishockey hatte ich noch gar nicht gedacht. Wir planten eigentlich Skifahrern zu gehen, aber vielleicht werden wir auch, wie ihr in die französischen Alpen fahren und dann auch mal eine andere Sportart ausprobieren.

    Antworten

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert