Heute ist es eine simple Kreuzung, wie es sie zu Tausenden in den USA gibt. Doch wo dieser Tage Pick-Ups Kurven ziehen und Familien-Vans mit Schulkindern langsam über die Straße rollen, soll sich vor ein paar Jahrzehnten Übernatürliches ereignet haben. Hier soll Robert Johnson auf den Knien zum Teufel gesprochen haben. Hier soll er vom Teufel den Blues bekommen haben. Dieser Kreuzung ist einer der mystischen Orte des Blues.

Wie Robert Johnson den Blues vom Teufel bekam

Vor dieser unheimlichen Begegnung war Robert Johnson ein eher mäßiger Blues-Musiker. Wie der Folklorist Barry Lee Pearson in einem Artikel bei National Public Radio (NPR) anlssälich von Johnsons 100. Geburtstag berichtet, war er zuvor ein ziemlich untalentierter Gitarrist. Doch ab hier trennt sich das Wissen über Robert Johnson von der Legende um ihn. Wie man mir an einem lauen Kneipenabend im April 2015 in Clarksdale berichtet, soll er an einem Abend auf einer einsamen Kreuzung gekniet haben, während im Straßengraben ein Hund jaulte. Der Teufel soll zu ihm gekommen sein und ihm angeboten haben, seine Seele zu nehmen – dafür würde er den Blues bekommen, den der Hund schon hätte, weil er dem Teufel seine Seele bereits schulde. Zum Blues bekäme er alle Frauen und den ganzen Whiskey, den es im Delta zu trinken gäbe. Er würde zum König des Delta Blues werden. Der Legende nach soll sich Robert Johnson auf den Deal eingelassen haben. Und in der Tat kehrte er als begnadeter Blues-Musiker zurück. Ab da ranken sich die Gerüchte, Johnson habe seine Seele dem Teufel verkauft. Auch soll er an diesen Gerüchten nicht ganz unschuldig sein, denn sie befeuerten seine Karriere ungemein.

Mythos und Wahrheit um Robert Johnson

Die Legende macht Robert Johnson bis über seinen Tod hinaus zu einem der bekanntesten Blues-Musiker überhaupt. Er gilt zudem als eines der ersten Opfer des Club of 27, der Musiker, die mit 27 Jahren verstorben sind. Die offizielle Todesursache lautet Syphilis. An dieser Geschlechtskrankheit starben damals noch viele Menschen. Andere Theorien lauten auf Mord, Alkohol- oder Drogenmissbrauch. Hat sich der Teufel also doch so schnell die Seele von Robert Johnson geholt? Man weiß es nicht. Aber Fakt ist, er hat genau 29 Songs übrig gelassen. Darunter den berühmten Cross Road Blues – über eben diese legendäre Kreuzung, an der er den Teufel traf.

An dieser Kreuzung in Clarksdale soll Robert Johnson dem Teufel seine Seele verkauft haben.
An dieser Kreuzung in Clarksdale soll Robert Johnson dem Teufel seine Seele verkauft haben.

Wo ist die Devil’s Crossroad?

Zum Mythos Robert Johnson gehört dazu, dass niemand so genau weiß, wo Johnson denn nun seine Seele dem Teufel verkauft hat. Heute wird erbittert darüber gestritten, wo diese Kreuzung nun eigentlich liegt, schließlich ist der Effekt für den Tourismus nicht unerheblich. So gibt es nicht nur die Kreuzung in Clarksdale. Auch der Kreuzung zwischen Highway 1 und Highway 8 bei Rosedale wird der Titel zugeschrieben, wie es auch im Song selbst heißt. Wieder andere nennen eine Kreuzung in der Nähe der Dockery Farms als Seelenhandelsplatz. Ich nehme aber gerne das Altbekannte und bleibe bei Clarksdale.

Perfekt für eine Szene aus The Walking Dead

Ähnliche Diskussion gibt es auch um das Grab des Blues-Musikers. Mindestens drei angebliche Beisetzungsorte sind bekannt. Am ehesten sollte man aber das vermutliche Grab von Robert Johnson auf dem Friedhof neben der kleinen Little Zion Church in der Nähe der Tallahatchee Flats bei Greenwood sehen. Es wirkt fast so, als ob Robert Johnson sich von hier für eine Folge von „The Walking Dead“ erheben könnte. Das wäre dann eine passende weitere Legende um ihn.

Adresse Robert Johnson Crossroad in Clarksdale: An der Ecke Highway 322/North State Street und Desoto Avenue, Clarksdale, Mississippi 38614, GPS-Koordinaten: 34.194887, -90.564090
Adresse Grab von Robert Johnson: County Road 518, Greenwood, Mississippi 38930, GPS-Koordinaten: 33.563303, -90.215571

Posted by Peter Althaus

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3 Comments

  1. Hallo Peter,

    spannende Geschichte! Mein Mann und ich sind vor vielen, vielen Jahren auf unserer Fahrt von New Orleans nach Memphis mal dagewesen. Lohnt sich!

    Wir waren als Musikfans auch auf der Dockery Farm und haben in Clarksdale übernachtet.

    Liebe Grüße
    Renate

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  2. Hallöchen Peter! Fand ich supi deinen Beitrag hast du noch mehr davon. Einen wunderschönen Tag dir noch

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  3. Doris wassenaar Dezember 23, 2021 at 22:08

    Ihr seid zu beneiden

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